"Gut Ding will Weil' haben". Nach dieser Maxime scheinen auch Nifelheim zu arbeiten, die geschlagene sieben Jahre (!) brauchten, um endlich mit ihrem vierten Studioalbum um die Ecke zu kommen. Doch das Warten auf ein neues Werk der Old-School-Blackmetaller aus Schweden hat sich gelohnt: "Envoy Of Lucifer" ist eine saugeile Scheibe geworden! Wer die ersten drei Alben der Band liebt, kann mit Erleichterung vernehmen, dass auch die vierte Langrille dem typischen Sound Nifelheims treu bleibt: das heißt, dass die Jungs uns erneut einen verdammt räudig aus den Boxen knallenden Brocken Blackmetal vor den Latz knallen, der alte Sodom als eine der Hauptinspirationsquellen nicht verleugnen kann und will. Nifelheims Blackmetal hat auch im Jahr 2007 rein gar nichts mit der symphonischen Ausrichtung von Bands wie Limbonic Art oder der kunstvoll-proggressiven Horizonterweiterung der letzten Mayhem-Scheiben zu tun. "Envoy Of Lucifer" ist tiefschwarzer Rock'n'Roll ohne Kompromisse, man höre sich nur die knackigen Riffs von "Storm Of The Reaper" oder "Evil Is Eternal" an. Was aber "Envoy Of Lucifer" bei allem Spaß, den man als Black'n'Roll-Fan damit hat, zu einem wirklich guten Album macht ist die Tatsache, dass "Hellbutcher", "Tyrant" und Co. ihren nicht gerade Klischee-armen Blackmetal in musikalisch sehr ansprechender Manier zu zocken verstehen. Im Gegensatz zu einigen anderen Bands aus dem Blackmetal-Bereich, die mit betont schlechter Produktion und viel Geknüppel und Gerotze eigentlich nur ihre Inkompetenz als Musiker zu vertuschen suchen, wissen Nifelheim sehr wohl mit ihren Instrumenten umzugehen. Das wird auf Anhieb bei den clever eingebauten und auf den Punkt gespielten Gitarrensolos deutlich. Doch auch die simplen aber effektvollen Riffs und die gelungenen Arrangements der Songs lassen das musikalische Können der Band immer wieder durchscheinen. "Envoy Of Lucifer" ist kein infantiles Rumgeknüppel, sondern ein wahres Kunstwerk der ganz alten Schwarzmetall-Schule. Am Ende kommt es aber vor allem auf die Atmosphäre an und da macht Nifelheim so schnell keiner was vor. Macht Euch gefasst auf 45 Minuten knochentrockenen, düsteren und derbe rockenden Blackmetal vom Feinsten.