Das Problem der (deutschen) Hardcoreszene ist das sich wiederholende Kopieren vorhandener Bands, gepaart mit einem Lebensstil, der sich aus Schlagwörtern wie 'Straight Edge' und 'Moshen' zusammensetzt. Gleichzeitig bezieht sich die Szene immer noch auf eine Radikalität, die den achtziger Jahren entspringt und sich zehn Jahre später das erste Mal reformiert hat. Aus diesen Jahrzehnten ist kaum eine Band übrig geblieben, sondern Illusionen, die imitiert werden. Black Friday 29 passen sich wie viele Bands ebenfalls dieser Matrix an und nutzen Elemente, die schon oft Verwendung fanden. Crowdgebrüll, einen Hauch von Metalriffs und politische Floskeln, die sicherlich ernst gemeint sind, aber ebenfalls oft gehört wurden. Zählte sich die Band früher zu den Edgern, so findet sich immer noch der New Yorker Einfluss in den Songs der aus Oberhausen kommenden Band wieder und das macht sich mit melodischen Riffs und einer gespielten Aggression bemerkbar. Textlich bleiben Black Friday 29 bei ihrem Schema und nutzen alte Phrasen in neuen wirtschaftlichen Krisen. So spielt die Band mit ihrem Namen auf den Schwarzen Freitag 1929 an und transformiert diesen Tag auf das Jahr 2009, das in keiner Weise ähnlich ist. Die Lösung ist klar: Haltet zusammen und lasst euch nicht vom System unterkriegen, irgendwann ist jeder Tiefpunkt überwunden. Hier und da ein paar Appelle an die alte Punkrockzeit und zum Schluss ein Song auf deutsch, der zeigt, wie stumpfsinnig doch Songs im Englischen sein können, wenn sie verständlich sind.