Australien, Rock'n'Roll, AC/DC - Für diese Assoziation brauchts nicht sonderlich viel Hirn. Das Rockmusik aus dem Land der Kängurus desöfteren dazu neigt, sich -mehr oder weniger dezent- an ihren Landsmännern und Idolen der Gebrüder Young zu orientieren, ist auch bei 'Blood, Sweat & Beers' offensichtlich. Das ist weder verwerflich, noch plakativ kopiert, denn BugGirl legen eine derart punkige Rock-Attitüde an den Tag, dass der eigene Sound zu jeder Zeit gewährleistet bleibt. Besonders erstaunlich: BugGirl sind ein Duo. Frontdame Amber bedient nicht nur die sechs Saiten, sondern legt eine charismatische Rockröhre zu Tage, die in Punkto Intensität und Dreckfaktor nur schwer zu toppen sein dürfte. Ihr Bruder Clinno sitzt an den Drums und bereichert den -trotz fehlendem Bass- erstaunlich kompletten Bandsound mit zusätzlichen Vocals. Mit grooviger Rhythmusgitarrenarbeit und schmutzigen Blues-Licks schrammelt sich die Sängerin durch die Songs. Der altbackene, britisch-rauhe Marshall Sound passt hierbei herrlich ins Geschehen und erhöht den -ohnhin schon verdammt hohen- Kultfaktor ungemein. Artwork und Optik treffen den Nagel ebenso auf den Kopf, wie der Name der EP - Viel mehr räudiger Rock geht kaum. Die 5 dargebotenen Songs bewegen sich auf konstantem Qualitätslevel, doch leider bleibt wenig hängen. Ein Hauch von Pop und/oder Eingängigkeit wäre hier sicherlich der Schlüssel zum Erfolg, denn streckenweise klingen die Beiden doch recht sperrig und einen Hauch zuviel nach Garagenband. Produziert wird das Ganze von Mark Opitz, der sich schon Heldentaten wie AC/DCs 'Powerage' oder 'Let There Be Rock' auf die Fahne schreiben darf und BugGirl eine große Zukunft prophezeit. Mit einem kräftigen Schuß Hitpotential dürften die Chancen gut stehen. Bis dahin sind BugGirl schonmal der ideelle Soundtrack für verrauchte Eckkneipen. Vorhang auf für die Mr. Hyde-Version der White Stripes!