Baby Universal, das ist eine 2007 formierte Band, die nun ihr erstes Album veröffentlicht hat. Eine gesunde Portion Rock bzw. waschechter Rock'n'Roll ist auf dem selbstbetitelten Debüt zu finden. Allerdings merkt man schnell, dass Baby Universal auch eine Band ist, die ruhige Töne mag und diese auch schön einzusetzen weiß. Positiv auffallend ist zunächst mal die unverbrauchte und melodische Stimme von Sänger Cornelius Ochs, der dem Album ganz deutlich seinen Stempel aufdrückt. Ob bewusst oder unbewusst, Ochs Stimme ist in jedem Song der Mittelpunkt. Dass es sich um handgemachte Musik handelt, erkennt man bei Baby Universal sofort. Alles wurde auf alten Bandmaschinen aufgenommen, was allerdings eher für ein wohliges Retro-Gefühl hervorruft als sonderlich zu stören. Insgesamt sind die Stücke vielseitig. Manchmal klingt die Gitarre ein bisschen wie bei The Strokes, zum Beispiel in 'A Ghost Is In The House'. Bei 'Bye Bye Love' wird leider etwas zu deutlich, dass die Jungs den Jet-Song 'Are You Gonna Be My Girl' gerne mögen. Die Riffs sind hier ganz leicht abgewandelt einfach übernommen worden. Darüber hinaus scheinen sie etwas zu oft Pulp Fiction gesehen zu haben. 'Boys And Girls' erinnert sehr an das ultimative 'Surf Rider'. Die ruhigen Stücke nehmen fast 50 Prozent der CD ein. Oft sind sie einfühlsam erzählt und melodisch komponiert, wie etwa in 'Dancing Witches'. Trotz der erwähnten Mängel ist das erste Album von Baby Universal ein abwechslungsreiches und interessantes Werk. Die Melancholie scheint ihnen mindestens genauso gut zu stehen wie der Rock'n'Roll. 'Baby Universal' ist kein Meisterwerk. Aber ein gelungenes Debüt einer Band, die gerade erst ihren Weg eingeschlagen hat. Man darf auf weiteres gespannt sein.