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Und während ich hier im hohen Norden in der Dunkelheit Norwegens sitze und diese Zeilen zum aktuellen Album von Suidakra tippe, stelle ich fest, dass der aktuelle Output mit seinem rauhen Black/Death Metal-Passagen und diesen wunderschönen akustischen Folk-Klängen, die derart authentisch dem Thema des Albums nachempfunden sind als auch die hymnischen Chören, welche die Zeitreise perfekt machen, in die schroffe Erhabenheit, die majestätische Weite von Norge passen. Getroffen habe ich Suidakra auf dem Wacken Open Air, einige Stunden vor ihrem Gig stellten sich Bandleader Arkadius und Bassist Marcus, fernab vom Trubel im Pressezelt, meinen Fragen.
„Unser erstes Festival, was wir gespielt haben, war das Wacken von 1998. Damals sind wir eingesprungen und haben um 9 Uhr morgens gespielt. Um so mehr haben wir uns auf das diesjährige Wacken gefreut, wo wir am Samstag um 19:30 Uhr auf der Wet Stage spielen können.“ lächelt Arkadius, der nach diversen musikalischen Umbesetzungen auf dem aktuellen Album neben den Gitarren und dem Hauptgesang auch Bass und Keyboards einspielte, ob des bevorstehenden Auftritts. „Ich hoffe mal, dass die PA nicht zusammen bricht, viele Leute da sind und wir danach selbst zufrieden sind. Wir haben nun neue Leute in der Band, mal schauen, wie alles läuft...“ hofft der sympathische Bandkopf.
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Da sich das neue Album ´Emprise To Avalon´ zum Zeitpunkt des Gesprächs bereits etwas über einen Monat auf dem Markt befindet, lagen natürlich diverse Fragen auf der Hand, wie nach den neuen Einflüssen als auch zurückliegende Reaktionen auf einen Silberling, der mit knackigen Passagen, variablen Vocals als auch akustischen Zwischenspielen, die mehr als nur Verschnaufpausen für den geneigten Hörer darstellen, aufwartet. „Wir sind sehr überrascht von dem Feedback, was wir bisher erhalten haben. Auf unserer Homepage befinden sich Reviews zu dem Album, davon 28 überdurchschnittlich positive. Aber auch in unseren Augen stellt ´Emprise...´ das bisher beste Album dar. Die Promotion war sehr gut, wir haben bis dato viele Interviews gegeben und sind begeistert von der jetzigen Situation!“ kann Arkadius resümieren. „Für die ruhigen Parts auf dem Album ist Marcel zuständig, aber auch irische Folk-Bands haben einen beträchtlichen Einfluß auf die aktuellen Songs gehabt. Ich schreibe zwar alle Songs, letztendlich wollen aber alle Bandmitglieder mit dem Material zufrieden sein und sich mit den Songs identifizieren können. Daher geht es auch sehr demokratisch in der Band zu und so kommen die verschieden Stile in unseren Stücken zustande. Die Musiker von Suidakra sind sehr offen, daher können wir auch Kompromisse eingehen.“ umreisst Arkadius die Spielregeln der Band, während Marcus zustimmend nickt.
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Was besonders neben den neuen Elementen im Bandsound auffällt, ist die verbesserte spielerische Variabilität. „Tja, wir üben halt regelmäßig und bereiten uns sehr intensiv auf jeden Studioaufenthalt vor, da passiert so etwas fast von selbst. Jedesmal, wenn wir aus dem Studio kommen, habe ich das Gefühl, spielerisch besser geworden zu sein, wir stagnieren also nicht. Auf der nächsten Platte will man dann wieder etwas besser machen und so arbeitet man an sich...“ erklärt Arkadius. „Marcel, unser zweiter Gitarrist und verantwortlich für die klaren Gesänge, schrieb die Texte für die Platte, die man wohl als Lyrics mit musikalischer Atmosphäre beschreiben kann. Man läßt die Arthus-Geschichte auf sich wirken, erzählt seine eigene Geschichte, angereichert mit viel keltischer Mythologie und einigen Charakteren, so entsteht ein Album wie ´Emprise...´“ verrät der Mann mit den roten Haarsträhnen, von wem die Faszination für das Konzeptalbum herrührt und gibt sogleich noch einen verbalen Vorabblick auf zukünftige Songs: „Wir haben drei neue Songs fertig. Erst schreiben wir die Musik, dann die Texte, so arbeiten wir. Die Folkeinflüsse sind immer noch vorhanden, aber wir werden härter klingen!“
Die Zeichen stehen also auf Sturm, äh, Nebel, genauer Zaubernebel (der von Avalon, ihr wisst schon...) im Suidakra-Lager, es folgt im Herbst eine Europa-Tournee mit Borknagar, Finntroll, Susperia und Windir, ein Billing, welches für Freunde von harschen, aber atmosphärischen Klängen ein Pflichtprogramm darstellt. „Wir werden auf unserer Homepage die Fans drei Wochen lang auf dem laufenden halten, danach werden wir uns zurück ziehen und uns auf das neue Album konzentrieren!“ schließt Arkadius seine interessanten Ausführungen. Wer die Mannen von Suidakra bis jetzt noch nicht auf seiner akustischen Speisekarte hatte, sollte definitiv kosten, wenn es vorstellbar ist, an bereits beschriebenem Stil Gefallen zu finden, sonst könnte man Gefahr laufen, etwas zu verpassen. Ehrlich...
Und wir bleiben dran an dieser Band!
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