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Fresh Air

Mit schottischer Musik verbindet man natürlich den Dudelsack. Die Red Hot Chilli Pipers verbinden eben diesen Dudelsack-Sound mit ein paar Gitarrenriffs, Drums und – ja, und haben damit einen großen Erfolg. 2002 gegründet, hat die schottische Truppe die alten Pfade ihrer traditionellen Musikkultur verlassen und spielt seitdem spielen Rock’n’Roll-Hymnen wie ‚Smoke On The Water‘ oder ‚Thunderstruck‘ neu ein, legt aber immer mehr Wert auch auf eingene Songs im sogenannten „Bagrock“-Stil. Das funktioniert vor allen Dingen live immer wieder super.

Mit dem neuen Album „Fresh Air“ wollen die Pipers zeigen, dass sie auch im Studio rocken (und dudeln), und das gelingt ihnen durch die Bank weg recht gut. Zunächst zur Klarstellung: „Fresh Air“ ist kein Coveralbum. Der Schwerpunkt liegt ganz eindeutig bei eigenen Songs, überwiegend instrumental, teils aber auch mit Gesang (Chris Judge).

Bei ihren Eigenkompositionen schaffen die Pipers elegant den Spagat zwischen traditionell-klingender schottischer Folklore und ein paar rockigen Tönen, überwiegend bedingt durch die Gitarren. Weitere Instrumente wie Trompete, Saxophone oder eine Posaune setzen immer wieder Akzente. Die Coverversionen gehen diesmal weg vom Classic Rock. Es gibt nicht nur Leonard Cohens Klassiker ‚Hallelujah‘ (spätestens beim Einsatz der Dudelsäcke in der zweiten Songhälfte ist Gänsehaut garantiert), die Killers-Nummer ‚All These Things That I’ve Done‘ oder den Song ‚This Is Me‘ aus dem Musical-Film „Greatest Showman“. Die Pipers spielen gerne in Deutschland und haben sich daher auch Andreas Bouranis ‚Auf Uns‘ vorgenommen. Musik und Band haben sich klar weiterentwickelt.

Neben „Bagrock“ gibt es Hymnen wie das charakteristische ‚Highland Cathedral‘, tanzbare Nummern à la ‚Under The Influence‘ oder sogar Funk mit groovigen Bläsersetzen und einem Chor im Hintergrund. Manch einem mag die etwas poppigere Ausrichtung des neuen Albums nicht gefallen, und bei einigen Arrangements hätte man sich eigentlich noch mehr Dudelsäcke gewünscht, denn teils steht das Piano / Keyboard etwas zu sehr im Vordergrund. Wem aber die Verknüpfung traditioneller schottischer Musik mit Rock, Funk und Pop gefällt, der wird auch an „Fresh Air“ wieder seine helle Freude haben. Wir freuen uns nach diesem Album jedenfalls schon auf die Live-Tour der Pipers diesen Herbst.

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